Usambaraveilchen

Zum Projekt USAMBARAVEILCHEN ist eine Broschüre erschienen mit den ersten Arbeiten und einer „Annäherung an den Deutschen Kolonialismus in Ost-Afrika“. Die Broschüre (A5, 48 Seiten) können Sie für 5 Euro über das Kontaktformular bestellen. 

Den Text gibt hier als PDF

serie b – Rebellinnen

In den letzen zwei Jahren sind 18 Frauenportraits entstanden, die das gleiche Format haben und in gleicher Weise gearbeitet sind. Die Portraits zeigen Frauen, die im 18. Jahrhundert gelebt haben und deren Existenz durch Schiffslisten, Versicherungspolicen, Polizei- und Gerichtsakten und Zeitungsartikel belegt sind. Sie wurden an einem bestimmten Punkt ihres Lebens zur Rebellin. Unter ihnen finden sich Piratinnen, Anführerinnen und Koordinatorinnen von Aufständen oder Leiterinnen von freien Gemeinschaften.

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Die Katzen trinken Milch

Zur Ausstellungseröffnung, Christian Frings (Köln), 2017
Baumwolle, Stoffe, Mehl, Zucker

Frauen, die Wasser tragen oder Wäsche waschen, vermutlich schon aus Baumwolle – der Pflanze, die so schöne weiße und flauschige Früchte trägt. Irgendwo fährt ein Schiff zum Himmel.

Was sehen wir? Können wir Geschichte sehen? Können wir sie abbilden? Und wieso sollte die Geschichte fremder Menschen aus längst vergangenen Zeiten unsere Geschichte und unser Bild sein?

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Werkstattgespräche

Kunst lebt von der Anschauung und vom Dialog über diese. Zusammen mit dem Kunsthistoriker Thomas Hammacher haben wir begonnen, uns meinen Bildern dialogisch zu nähern. Die Ergebnisse unserer Werkstattgespräche finden Sie hier. Für Fragen und Anregungen sind wir jederzeit offen, bitte benutzen Sie das Web-Formular unter contact.

Werkstattgespräche 1

Theo van Doesburg unterscheidet in seinem Manifest «Art Concret» von 1930, die Begriffe «konkrete» und «abstrakte» Malerei. 
«Konkret» nennt er Bilder, die keinerlei, wie auch immer geartete abbildende Funktion haben die allein mit sich selber identisch sind. «Abstrakt» hingegen sind für ihn Bilder, die auf etwas außerhalb ihrer selbst verweisen, die einen referentiellen oder semantischen Bezug auf etwas außerhalb des Bildes haben. Wo würdest du deine Bilder in dieser versuchsweisen Dichtomie einordnen?

In beides. Denn alles was die Leinwand überzieht, also weiß ist, oder auch gelb ist im Prinzip aufgebaut wie «konkrete Malerei». Es geht in diesem Moment tatsächlich nur ums Material, um die vielen dünnen Schichten von Farbe. Die Veränderung darin ist das Wichtige. Aber das fertige Bild spricht natürlich eine andere Sprache, es gibt immer etwas auf diesem «konkreten Grund». Es gibt immer einen Stempel oder eine Unterschrift, ein Bildchen, etwas, was von einem konkreten Vorfall stammt. Ein Relikt.

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Werkstattgespräche 2

Ich möchte in unserem heutigen Gespräch noch einmal auf ein paar Punkte zurückkommen, die wir in unserem ersten Dialog angesprochen haben. Zum Einen ist das die Wahl der Technik. Du greifst eine malerische Technik, die klassische Imprimiturmalerei auf, die heute weitestgehend verloren ist. Du hast in unserem ersten Dialog erläutert, wie Du zu dieser Technik gekommen bist. Ich möchte hier noch mal anschließen: Ist die Wahl dieser Technik auch das Bekenntnis zu einer Tradition? Und wenn ja, wie würdest Du diese Tradition beschreiben, wie Deinen Platz in dieser Tradition? Und weiter: wie berührt diese Tradition Dein Selbstverständnis als Malerin? 

Bekenntnis zu einer Tradition?

Das habe ich nie so gesehen. Zunächst war es eine Annäherung an Ölmalerei, die an der Akademie so vermittelt wurde und mir Möglichkeiten eröffnet hat, die ich gerne angenommen habe. Ich kam nie mit einer pastosen Malweise zurecht. Die dünne Imprimitur mit einer soliden Untermalung hat mir da neue Wege geöffnet. Also zunächst eine ganz sachliche, praktische Entscheidung. Allerdings muss ich feststellen, das Traditionen für mich eine Rolle spielen, ganz allgemein. Nicht in der Erhaltung alter Maßstäbe und Werte, sondern im Verständnis für das Heute. Ich interessiere mich für Geschichte allgemein, dieses Interesse beschränkt sich nicht auf Kunstgeschichte. Insofern kann es natürlich sein, dass mich „Tradition“ zumindest nicht abgeschreckt hat. Ein bewusstes Bekenntnis dazu würde ich das allerdings nicht nennen. Um die letzte Frage zu beantworten, müsste ich mein Selbstverständnis als Malerin verstehen. Ich hatte mir immer vorgestellt, dass es eine Situation geben könnte, in der ich morgens Fischerin, mittags Jägerin und abends Kritikerin sein könnte. Da wäre dann wohl auch Platz Künstlerin zu sein.

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